fotos war-zustand: felix liebig & ralf nowak, grafiken: conny cobra & nadja nitsche
nachdem das sachsenbad in dresden-pieschen der ig „metropole pieschen“ wiederholt vom liegenschaftsamt für zwecke der kulturellen überbrückung seines vegetativen verfalls versagt wurde, war seit zwei jahren die ehem. r. krautwald maschinenfabrik auf der torgauer straße 38 in das blickfeld gerückt.
bereits seit 2008 waren beauftragt von der metropole pieschen künstler im artist-run-space „koloni“ und angeschlossenem künstlerhaus auf der torgauer straße 40 unter leitung der künstler jens besser & kata huszar ansässig. mit dem eigentümer ist vertraglich eine zwischennutzung gegen miete vereinbart worden. das haus war nach der anlaufzeit gut gebucht. ausstellungen & veranstaltungen fanden regelmäßig statt.
während dieser zeit kamen unregelmäßige gespräche mit den eigentümern bzw. dem hausverwalter des grundstückes zustande. ausschlaggebend für intensivere gespräche war letztlich die übertragung des besitzes auf einen in dresden-pieschen ansässigen bauträger. künstler und vor ort tätige handwerker sowie der bauleiter des bauträgers kamen zunehmend auf dem hof zusammen. als gemeinsamer gesprächsinhalt stellte sich die geschichte des ortes als ex-ballsaal und über hundertjährige maschinenfabrik heraus. ebenso fanden die akteure über ganz alltägliche interessenlagen im umgang mit der immobilie bzw. den anliegen der jeweiligen anwesenheit zueinander.
diese menschliche grundlage im praghmatischen vor ort wurde ergänzt auf der ebene des administrativen im büro:
im zusammenhang mit den vorgesprächen für die zukunftswerkstatt „pieschen 2020“ fanden stefanie fuhrmann und felix liebig den weg zum inhaber des bauträgers. hier wurde die frage nach einer kooperation zur zwischennutzung des als bauvorhaben noch nicht genehmigten saales direkt gestellt.
kunst- und kulturfabrik krautwald 2011.
alltägliche und administrative aktivitäten ergänzen sich weiterhin. inzwischen hat sich eine gruppe von knapp 25 mehr oder weniger aktiven menschen um die metropole pieschen, den trägerverein pro pieschen e.v. und die künstlerin conny cobra in ihrer knark-art.gallery gebildet um das projekt zu begleiten. conny cobra – seit mehr als fünf jahren an diesem ort in dresden pieschen-ansässig und tätig– suchte für den „zapfenstreich“ ihrer gallery einen passenden ort und gibt mit ihrem programm ab 1. juni 2011 den startschuss für fünf monate kunst und kultur in der fabrik. das interesse hat bereits über den stadtteil hinaus regionale und internationale kulturinteressenten und künstler angesprochen und zur sehr schnellen vernetzung geführt – ausdruck für die langzeitwirkung und überregionalität der fortgeführten arbeit einer lokalen kutlurinitiative wie auch des vielfachen mehrwertes einer initialen kulturförderung durch die stadt dresden 2008.
in der knark-art.gallery auf der torgauer straße 24 treffen sich die organisatoren und interessenten nun jeden mittwoch ab 18 uhr.
mit blick auf die verzahnung im stadtteil und bei den menschen hat sich an diesem ort des früheren vergnügens und der arbeit in mehr als 100 jahren kürzlich ein ehemaliger mitarbeiter vorgestellt. das aufräumen und reinigen des raumes geht einher mit diversen erkenntnissen über seine frühere nutzung – nun auch tatsächlich menschlich. mit etwas glück wird uns der frühere mitarbeiter anhand von fotos und zeugenberichten einblick geben können.
die maschinenfabrik verzahnt nun geschichte, kunst und kultur mit den menschen im stadtteil.
das plakat von conny cobra gibt dies ohne gleichen wieder:
einige der akteure:
– anikó töppel – stawowy media
– nadja nitsche – N2
– susann wagner – schultheater dresden
– ralf nowak – initiator der metropole pieschen
– carsten möller – scargo designbüro
– lothar lange – freiraum elbtal e.v.
– jesn klant & kathrin peine – studio 24 tango argentino