Die Anfrage aus dem Stadtplanungsamt Dresden an diesem Programm mitzuwirken war eine willkomme Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit der Leipziger Vorstadt in Dresden als Zielgebiet einerseits und den Werkzeugen des Spazierengehens, des Location-Scoutings und der „Kultur!nventur“ anderersetis.
Fotos folgen in Kürze …
Die sog. „B-Team Initiative“ vereint elf europäische Städte in einer strategischen Entwicklungspartnerschaft mit dem besonderen Augenmerk auf innerstädtische Brachen (engl. Brownfield) vor dem Hintergrund des regionalen Vermittlungsprogramms „Interreg IV C“ der Europäischen Union. Die Stadt Dresden lud im Rahmen dieser Initiative vom 4. bis 7. Juli 2011 Experten aus den beteilgten Städten und der lokalen Szene zu den Brownfield Days. Aufgabe der Stadt war es, den bestehenden Masterplan Leipziger Vorstadt, Neustädter Hafen mit neuen Erkenntnissen zu unterfüttern und weiter publik zu machen.
Meine Aufgabe war das Ermitteln und Aufschließen einiger Partner und Akteure im Gelände der Leipziger Vorstadt – von mir gemeinhin als „Kultur!nventur“ betitelt – und das Verarbeiten der Erkenntnisse zugunsten einer umfassenden Vorstimmung der Teilnehmenden Experten auf einem Spaziergang. Nebenbei konnte ich mit etwas Glück die Räumlichkeiten von der Geh 8, Michael Grzesiak von urbikon.com in Leipzig und den Szenekoch Paul Hackenberg vom „Genusswerk“ im Projektgebiet als Kollaborateure gewinnen.
Der Spaziergang erstreckte sich nach mehreren Probe- und Erkundungsläufen sowie intensiver und für mich fruchtbarer Zusammenarbeit mit den Kollegen im Stadtplanugnsamt – namentlich Matthias Flörke-Kempe, Barbara Engel, Thomas Herm – über das gesamte Gebiet und hatte einen Umfang von ca. vier Stunden. Leider war das Wetter nicht sehr wohlgesonnen, aber das haben alle Teilnehmenden hervorragend weggesteckt.
Idee war es dabei in einer Art potentiellem Panoptikum des Areals den Experten des B-Teams alle erdenklichen Schnittstellen für eine Entwicklung des Masterplangebietes vor Augen zu führen und sie mit Akteuren wie Objekten gleichermaßen vertraut zu machen und nebenher auch die Akteure vor Ort für ihr Gebiet und füreinander mehr zu interessieren. Das gelang zunächst hervorragend: Vom Immobilienentwickler mit eigens aufgebautem Zelt am Leipziger Bahnhof über den Szene-Akteur vom Beachklub bis zum Freiraum Elbtal mit alternativen Lebenskonzepten oder dem Betriebsleiter des Pillenherstellers waren alle und alles dabei.
Das Feedback war durchweg positiv.
In den Workshops und der öffentlichen Abschlussdiskussion der Brownfield Days wurde konstruktiv und teils äußerst kreativ an Verbesserungen und Ergänzungen des Masterplanes gearbeitet. Dabei wurde offen über ganz und gar zeitgenösische Entwicklungskonzepte debattiert, die lediglich den schweren Weg in die hiesige Politik und Ökonomie haben.
Für mich war es eine Ehre mit einigen wirklcih bewanderten und umtriebigen Köpfen der europäischen Stadtentwicklung in Kontakt zu kommen, zu sehen, dass die B-Team Initiative von einer Deutschen im Stadtentwicklung Departement in Belfast koordiniert wird und es im Grunde Menschen wie Du und Ich sind, die die europäische Stadt durch Stürme des Investments und Wogen der Politik zu einer lebenswerten Stadt zu machen versuchen. Die Arbeit war fruchtbar und zukunftsweisend, denn die nächsten Entwicklungen stehen so oder so im Kontext Pieschen, Leipziger Vorstadt schon an.
Alle Achtung!
Hier der Plan des Rundgangs als PDF: