fotos: felix liebig
bücher: die buchbinder
der buchbinderkurs mit angeschlossenem laserlab im werk.stadt.laden (noch bis 20. mai 2012!) erfreute sich des zuspruchs von elf interessierten menschen. die hatten ganz unterschiedliche gründe für ihr interesse. nicht wenige brachten durchaus eine handwerkliche vorprägung mit, nicht wenige aber auch sind durchaus unverwandt in den kurs gegangen – eine gute mischung.
an drei tagen nach feierabend bot der kultur!ngenieur im werk.stadt.laden in dresden-löbtau gelegenheit für das erlernen und verstehen des buchbindens. die drei tage erklären sich aus der notwendigkeit des trocknens und der regelmäßigkeit des kurses. angelegt war der kurs kooperativ. meine wenigkeit gab die arbeitsschritte vor, übersetzte diese in eine von tag zu tag wachsende anzahl skizzen und verständliche erklärungen und stellte gemeinsam mit dem werk.stadt.laden den raum, das nötige werkzeug und material für die grundausstattung bereit. die buchbinder brachten neugierde, eigenes wissen und gestaltungsmaterial sowie ihre abendliche zeit mit. lösungen für unerklärliches fanden wir gemeinsam. das laserlab wurde von einigen ausgiebig zu gestalterischen ergänzungen am einband genutzt. die bücher sind allesamt äußerst sehens- und nutzenswert. bravo!
das hat – sichtbar – wunderbar funktioniert. mit dem kurs und dem noch folgenden tutorial können im grunde alle teilnehmer nun selbst das buchbinden anwenden und wenn sie mögen auch weitergeben. eine kulturtechnik für alle. deshalb ist das interesse meinerseits groß, in ähnlichem setting wieder einen solchen kurs zu geben. die möglichen kombinationen mit anderen techniken und formaten sind reichlich. das tutorial folgt zunächst als gruppeninternes dokument vorraussichtlich in eigenproduktion. dereinst wird es ein sammelwerk des werk.stadt.ladens zu den unterschiedlichen dort angewendeten handwerken geben.
hier aber die eindrücke der buchbinderwerkstatt im bild und die kurzen zusammenfassungen der arbeitstage.
tag 1
von der grundausstattung zum fertigen buchblock.
jeder kurs muss warm werden. mit geheiztem ofen und sich einfindenden buchbindern wurden wir mit der kulturtechnik warm. format ausdenken. papier schneiden. buchblock nähen. rücken leimen. das waren die ersten groben arbeitsschritte. das komplizierteste hier war sicher das verstehen der papierlaufrichtung und konstruktion des buches an sich. dann ging der block in die buchlade – das grundwerkzeug zum buchbinden. und wir gingen schon recht müde, aber des tageswerkes gewiss in die koje. ps: der liebe marc brachte die blöcke nach dem trocknen zum schneiden in der druckerei und wir durften gespannt sein, ob dort unsere markierungen verstanden würden.
tag 2
vom buchblock zum roheinband.
der stapel fertiger blöcke wurde in den folgenden hauptarbeitsschritten von den buchbindern abgearbeitet. kapital- und lesebändchen anleimen. buchdeckel und rückeneinlage aus pappe zuschneiden und anleimen. dazwischen und danach wieder ab in die buchlade. dieser tag war nicht ganz so kompliziert. knifflig wurde es dennoch bei der rückeneinlage, deren breite buchbinder natürlich MIT den buchdeckeln ermessen. jaja.
tag 3
vom roheinband zum fertigen buch.
wieder raus ins freie für die nun schon ansehnlichen bücher. wir verfolgten fast alle mehr oder minder erstmal den klassischen weg der buchbinderei. also musste nun entschieden werden wie groß gewebeteil und papiereinband sein sollen. dann gewebeteil zuschneiden und anleimen. zwischenpressen. papierteil zuschneiden und anleimen. zwischenpressen. vorsatzpapier anleimen. fertig. ab in die buchlade. schwierig war das umschlagen des einbandes in den rückenfalz. wie erwähnt ergänzten diejenigen, die es wollten ihre einbandgestaltung mit gravuren oder einschnitten mittels lasercutter. für die betreuung darf dem lieben ometz gedankt sein, für das ofenheizen auch. zum abschluss gab es eine kleine fotosession. die bücher nahmen alle gleich mit und trockneten und pressten sie der einfachheit halber dann zuhause weiter.
ich bin total begeistert & freue mich auf die nächsten buchbindeabenteuer!
Ein Gedanke zu “buchbinden vs. lasercutten”