Es braucht in der Kultur mitunter ein wenig, bis gute Ideen reif sind und geerntet werden können.
Das Kulturtagebuch beginnt heute, am Montag, dem 11. August 2014.
Christa Wolf gibt mit ihrem Werk → „Ein Tag im Jahr“ den letzten wichtigen Anstoß für eine langfristige Neuorientierung auf diesem Blog. Vom VRB|BLG über die Website des Kultur!ngenieurs wuchs sich schon lange der initiale Gedanke aus: Der Blog soll gegenüber den wichtigen „statischen“ Informationen erhalten bleiben und die Arbeit des Autors in einem weiteren gesellschaftlichen, kulturellen und basispolitischen Kontext beschreiben.
- Was ist Kulturproduktion in Echtzeit?
- Was passiert da eigentlich?
- Was hat die eigene kleine tägliche Arbeit mit der großen Kultur zu tun?
Es ist nicht gelogen, dass die Bücher von Christa Wolf, insbesondere obiges, dazu Mut machen in ihrem Schreibstil, ihrer ganzheitlichen kulturellen Reflexion.
Tägliche Beobachtungen tragen nicht nur eine Poesie in sich, die hilft, um sich mancher Unfletigkeiten des zeitgenössischen gesellschaftlichen Alltages zu erwehren, sondern die auch von einer besseren, visionären Welt kündet. Und zu entdecken gibt es viel – ein neues Kapitel!
Einen Anfang könnten die kulturellen Beobachtungen vom Wochenende – sozusagen en passant – auf einer Wanderung im Dresdner Süden machen: Dazu gibt es einen Beitrag auf der → Website der „AG Stadtdokumentation“, die der Kultur!ngenieur öfter im Zusammenhang mit seinen intensiven Beobachtungen nutzt, wie auch den Dienst → „umap“.
Im Süden von Dresden, im urban-ruralen Übergangsraum prallen konträre Welten aufeinander: etwa die gewachsene Siedlungskultur auf die „implantierte“ Konsumkultur. Beides steht sich bei halböffentlichen Großbauten bisweilen unvereinbar gegenüber; im Privaten verschmilzt es jedoch beinahe unmerklich und wird zu einem Teil des Gewachsenen. Autobahn, Zubringer, Industrieanlagen, Strommasten u.v.m. sind Teil des Bildes, der Landschaft in unserem Kopf, aus der bestimmte kulturelle Elemente nicht wegzudenken sind, stets mitgedacht werden. Eine mentale Topografie einer infrastrukturellen Anatomie des Zwischenlandes.
Ein Gros der Arbeit des Kultur!ngenieurs besteht hier im sprichwörtlichen Übergang, dem Sich-Aussetzen, dem Hingehen, dem Dasein als Schnittstellenakteur, hier noch auf der voraktiven Ebene des Kulturbeobachters. Dem Aufnehmen und Verarbeiten.
- Was könnte nun daraus folgen?
Die Wanderung steht im Kontext mit anderen ähnlichen Aktivitäten mit unterschiedlichen Beteiligten, die seit ca. 2012 eine Art „Training“ für eine Querschnittswanderung durch Dresden bilden: geplant vom „Grünen Turm“ zum Fernsehturm. Mehr aus der Recherchephase findet sich bereits in den fotoanatomischen Berichten auf der Seite der AG Stadtdokumentation.
Find ich gut! Und sei es nur einmal im Monat zu wissen, woran du werkelst und in welchem Zusammenhang das zu sehen ist – interessiert mich!
Gut so. Ich will mal sehen wie sich das anlässt: die Regelmäßigkeit und der Kontext, die ja sowieso immer ein Thema sind … Danke!