kraut und stadt

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fotos: felix liebig, 21. april 2012

mit freunden ging ich auf eine bärlauchwanderung im triebischtal. geladen hatte die kräuterhexe angelika braune aus blankenstein, die unter dem label „sally‘ s garden“ agrarische erlebnispädagogik anbietet.

mein schluss:

„gerne wieder, gerne stadtwanderung in dresden.
ich dachte gestern die ganze zeit beim wandern, dass nicht nur ich wie geli und stefan in der stadt nach „kräutern“ fande und mich auskenne.
zumal josi gestern fragte, was an der stadt so toll sei und ich eben deshalb sagte, was es da „alles gibt an kräutern usw.“

werde auch noch nen blogeintrag zur „kulturtechnik des kräutersammelns“ aus diesem anlass basteln. weitere zusammenarbeit, anteilnahme erwünscht!
zuletzt gab es bemühungen stadt-land-jugendbildung zu entwickeln und mit medien usw. zu kombinieren. das wäre eben so ein thema. in kombination mit e-learning?“

das fand offene ohren bei angelika:

„deine idee kräuter in der stadt zu finden ist klasse, wir können dir auch mal bücher borgen von wolf dieter storl – mit pflanzen verbunden ist ziemlich schön für den einstieg – wie pflanzen zum menschen kommen, wenn dich so was interessiert. jugend stadt land interessant, mit josis klasse fangen wir dieses jahr mal an denn sie kann ganz gut ne brücke schlagen zwischen stadt und land – jetzt vermißt sie das dorf schon aber mit den freundinnen ins cafe nach der schule ohne das muhtie fährt ist auch klasse.wenn mans hat ists eben nicht so viel beachtet.“

was mich umtreibt ist die analogie von kräutern in wald und stadt.

das passiert, während ich mit der künstlerin ulrike gärtner, die ihrem namen wirklich alle ehre erweist, im „fremden garten“ auf dem bischofsweg 24 über ebenjene transzendenz einer kulturellen schicht wie z.b. der gartenkunst in der stadt spreche. die hat es in einer baumfällerstadt wie dresden sichtlich schwer. hier herrschen immernoch andere prioritäten als sensibilität. hier regieren immernoch betonköpfe. auf dem land hinter wilsdruff sieht das schon anders aus. die straßen sind zwar gemacht. aber der wald, das land, die agrarwirtschaft verlangen den menschen noch immer mehr hingabe, mehr wärme, mehr ausdauer ab. hier ist es rauher, hier ist es kälter, hier ist es weniger komfortabel als in der stadt.

das wiederum wissen kinder wie josi zu schätzen. wer hört auf sie?

in der stadt wird es demnach interessant sein, diese nächste kutlurschicht des garten und landschaftsbaus, der feinen verästelungen des stadtklimes zu erkunden, die die betonköpfe nicht sehen können und auf deren gunst sie doch jeden tag bauen. es wird zeit, dass sich die vielen „unkraut-akteure“, urban farmer und guerilla gardener in dresden zusammenraufen und gemeinsame wege gehen um nicht wieder und wieder auf signale aus der politik und den medien warten zu müssen.

selber machen! (un)kraut vergeht nicht.

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Ein Gedanke zu “kraut und stadt

  1. vielleicht steht uns deshalb das kraut so nahe. weil es da eine verbindung bzw. einen link gibt:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kraut_(Ethnophaulismus)
    man sollte die beziehung zum krautland mal weiterverfolgen. wir sind krauts!
    von außen betrachtet. und alles andere wäre dann wieder un-krauts.
    abgrenzung und unterscheidung zwischen kraut und un-kraut scheint auch eine wurzel von unkraut-feindlichkeit zu sein. nach dem motto. „das gehört nich in meen gardn!“
    theoretisch gibt es in einer intakten umwelt kein unkraut. denn alles hat seine sinn und platz.
    alles kraut-salat im kraut-wald ;-)

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